Referenzprojekt
Wasserstoff auf Bahnbaustellen

Heute werden auf Baustellen im Bahnumfeld meist dieselbetriebene Baudienstfahrzeuge und Stromaggregate eingesetzt. Im Rahmen der Ambition «Netto Null 2040» der SBB ist der aktuelle Bedarf an fossilen Treibstoffen durch nachhaltige Energieträger wie zum Beispiel Wasserstoff zu ersetzen.
Die durch Helbling erarbeitete Studie bietet eine umfassende Einordnung der Möglichkeiten für den Einsatz von Wasserstoff auf Bahnbaustellen. Dabei wurden die Herausforderung hinsichtlich der umzurüstenden Baudienstfahrzeuge ermittelt und die benötigte Betankungsinfrastruktur dimensioniert. In weiteren Begleitstudien wurden sicherheitstechnische und regulatorische Aspekte geklärt, sodass eine techno-ökonomische Einordnung für die Anwendungsmöglichkeiten im Schweizer Bahnnetz erarbeitet werden konnte.
Eckdaten
- Betrachtung des generellen Umfelds im Schweizer Bahnnetz
- Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur Dekarbonisierung
- Techno-ökonomische Analysen: Infrastruktur und Schienenfahrzeuge
- Abklärungen zu Sicherheitsaspekten in kritischen Einsatzumgebungen
- Analyse der Umsetzbarkeit einer Wasserstoffversorgung für Baustellen

Unser Beitrag
- Zusammenstellung einer grundlegenden Übersicht zu alternativen Energieträgern
- Lastprofilanalyse der bestehenden Flotte von thermischen Fahrzeugen
- Auslegung alternativer Antriebskonzepte für ein Baudienstfahrzeug (Batterie/H2 /Hybrid)
- Kostenabschätzungen für den Fahrzeugumbau (Prototyp/Serie) & Betrieb (Energie/Wartung)
- Prüfung der Zulassungsfähigkeit der verschiedenen Antriebskonzepte
- Analyse des bestehenden Trankstellennetzes
- Standortbestimmung für neue Betankungs- & Ladeinfrastruktur anhand von Fahrprofildaten
- CAPEX- und OPEX-Abschätzung für Ladeinfrastruktur und H2-Tankstellen
- Vergleich netzunabhängigen Stromversorgung für Bahnbaustellen mit H2/Batterien
- Zusammenfassung der Kenntnisse aus Hauptstudien und Nebenprojekten
- Erstellung eines Abschlussberichts zu Handen des BAV
Ergebnis
Der hohe Elektrifizierungsgrad des Schweizer Bahnnetzes bietet klare Vorteile für den Einsatz von Batteriesystemen. Beim Einsatz von Wasserstoff, insbesondere bei Bauarbeiten in Tunneln, stellen komplexe Schutzmassnahmen zusätzliche sicherheitstechnische Hürden dar. Darüber hinaus fehlen derzeit geeignete regulatorische Rahmenbedingungen für die Sektorenkopplung, was nicht nur technische, sondern auch ökonomische Nachteile beim Einsatz von grünem Wasserstoff mit sich bringt.
Die Entwicklung der Wasserstofftechnologie wird weiterverfolgt. Wichtige Grundlagen für den generellen Einsatz von Wasserstoff im Bahnbereich konnten geschaffen werden, um eine zukünftige Anwendung bei sich ändernden Rahmenbedingungen zu ermöglichen.
